Rheinischer
Merkur
Handbuch
Kalabrien
Als Gemeinschaftsarbeit von Deutschen und Italienern im Raum Stuttgart
entstand das mit Schwarzweißfotos und Illustrationen hübsch garnierte
"Reisehandbuch Sila Greca - Sila Ionica". Es beschreibt die 14 Orte
der Region im nordöstlichen Kalabrien, erzählt ihre Legenden und Geschichten,
gibt Wander- und Ausflugstipps. Der von der Kirchengemeinde Fellbach
herausgegebene Führer wirbt um Urlauber für die jahrhundertelang abgelegene
Gegend, die als eine der ärmsten Italiens gilt. Gleichzeitig soll
er ein Heimatbuch für die vielen italienischstämmigen Familien im
Ort sein, deren Eltern und Großeltern einst als Gastarbeiter nach
Deutschland kamen. Die Einnahmen aus dem Buchverkauf fließen in ein
soziales Jugendprojekt der Erzdiözese Rossano Cariati.
Stuttgarter Zeitung
Reisehandbuch
über Kalabrien
FELLBACH (jüv).
Die Katholische Kirchengemeinde Fellbach hat einen Reiseführer über
Kalabrien herausgegeben. Entstanden ist er im Zuge der Partnerschaft
zwischen den Kirchengemeinden Fellbach und Cariati in Kalabrien. Italienische
Gemeindemitglieder haben unter Federführung des Pastoralreferenten
Thomas Raiser Geschichten, touristische Informationen, Wandertipps
und Freizeitmöglichkeiten im östlichen Kalabrien zusammengetragen.
Von den rund 9000 italienischen Katholiken im Rems-Murr-Kreis stammen
etwa 5000 aus den Städtchen und Dörfern der Sila Greca im Nordosten
Kalabriens.
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Toni
Mazzaro vom SWR (links) mit dem
Verfasser Thomas
Raiser
bei der Vorstellung des
Lese- und Reisebuchs
SILA GRECA SILA IONICA in Stuttgart
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Reutlinger
Generalanzeiger
Reise
nach Kalabrien
Reiseführer über Kalabrien sind schwer zu bekommen. Leider beschränkt
sich das neu erschienene Buch auf die nordöstliche Ecke dieser italienischen
Küstenregion, dies aber sehr ausführlich.
Hinter der Ausgabe steht ein Gemeinschaftsprojekt zwischen den Kirchengemeinden
von Fellbach und Cariati. So ist in den gewichtigen Band alles hinein
gepackt worden, was man über die 14 Orte der Sila Greca (Griechischen
Sila) als Tourist wissen sollte. Zahlreiche Ausflugstipps führen über
die Region hinaus, 15 Wanderungen zwischen Meer, Landschaft und Kunst
sind beschrieben. Aber das Buch ist mehr als ein klassischer Reiseführer,
es ist ein Lesebuch für Deutsche und ein Heimatbuch für die Enkel
der Gastarbeiter-Generation, voll gepackt mit Geschichte und Geschichten.
mey
MIGrations-MAGazin.
Beilage zu Sozialcourage 2/2003
Integration
auf kalabresisch
Ein Reisehandbuch über die Sila Greca lehrt die Fellbacher, die
Kultur ihrer Nachbarn wertzuschätzen
Wer kennt schon Orte wie Cariati, Rossano oder Paludi? In den gängigen
Reiseführern über Kalabrien werden sie allenfalls mal am Rande erwähnt.
Für eine Sterneauszeichnung fehlt ihnen das Spektakuläre. Dennoch
wurde ihnen jetzt von der Fellbacher katholischen Kirchengemeinde
St. Johannes ein eigenes Reisehandbuch gewidmet, das nicht nur die
Lust aufs Reisen wecken soll: Es handelt sich dabei auch um ein Integrationsprojekt
der besonderen Art.
"Das Besondere dort sind für uns die Menschen", sagt Pastoralreferent
Thomas Raiser. Er kann das beurteilen. Denn von 14 000 katholischen
Christen im Ort sind 2 500 italienischer Herkunft. Von denen wiederum
stammen zwei Drittel aus der Sila Greca, einem Zusammenschluss von
14 Gemeinden in der Provinz Cosenza im Nordosten Kalabriens.
Als sogenannte Gastarbeiter hatte es sie einst in die Stuttgarter
Gegend verschlagen. Heute sind sie längst keine Gäste mehr. An eine
Rückkehr in den Mezzogiorno denkt kaum noch jemand. Dennoch gehören
sie auch noch nicht richtig dazu. In Fellbach: Sie werden schneller
arbeitslos als ihre deutschen Nachbarn, und wenige der Kinder schaffen
den Bildungsweg in ein Gymnasium. Thomas Raiser war es ein Anliegen,
ihre Integration voranzutreiben.
Zumal auch eine neue Seelsorgestruktur geschaffen werden soll. Die
bisherigen italienischen katholischen Missionen "waren für der Integration
eher hinderlich als förderlich", sagt der Pastoralreferent. Denn auch
sie gingen von einem nur vorübergehenden Aufenthalt der italienischen
Arbeiter aus. Nun sollen die Missionen überführt werden in muttersprachliche
Gemeinden innerhalb einer Seelsorgeeinheit.
"Eine Integration kann nur gelingen", hat Raiser erkannt, " wenn die
kulturelle Identität der italienischen Familien wertgeschätzt wird.
Kalabrien ist eine Region Europas, und seine Bewohner sind Europäer
wie wir."
Die Frucht dieser Erkenntnis ist ein Buch: 15 kalabresische Familien
trugen Informationen über Kultur, Geschichte, Religion, Wirtschaft
und Tourismus ihrer Heimat zusammen und sammelten Dorfgeschichten
und Legenden. Sie alle finden sich wieder im "Reisehandbuch Sila Greca",
das Thomas Raiser in Zusammenarbeit mit dem Illustrator Giorgio Ferrari
gestaltet hat. Ausflüge und Wanderungen werden beschrieben, und zahlreiche
Familien bieten sich an als Vermittler für einen Aufenthalt in ihrer
Heimat.
"Das Reisehandbuch", räumt Thomas Raiser ein,. "ist ein Mittel zum
Zweck der Integration. Es hat Türen geöffnet zu den Kalabresen, die
sich anders nicht aufgetan hätten." Ein Netz an Kontakten sei inzwischen
geknüpft worden: Für italienische Frauen werden Deutschkurse angeboten,
eine Folkloregruppe hat sich gebildet, eine deutsch-italienische Delegation
ist gemeinsam in die Sila Greca gereist. Aus dem Erlös des Buches,
das im eigens dafür gegründeten Verlag "edition semplicità" erscheint,
wird ein Jugendprojekt in der Erzdiözese Rossano-Cariati gefördert.
Anita Rüffer
Kalabrische
Heimatkunde aus dem schwäbischen Fellbach
Fellbach (KNA) Ein Buch als Brücke: Zusammen mit italienischen
Landsleuten hat die Gemeinde St. Johannes im schwäbischen Fellbach
einen Kalabrien-Reiseführer verfasst. Immerhin zwei von drei der 2.500
italienischen Katholiken in der Stadt am Kappelberg stammen aus Kalabrien,
genauer aus der Region "Sila Greca". So wollten deutsche und italienische
Fellbacher eine publizistische Brücke zu den 14 Orten der Sila Greca
schlagen, wie Pastoralreferent Thomas Raiser am Montag in Fellbach
sagte. Vor einem Jahr begründeten die Fellbacher und die Sila Greca
eine Freundschaft. Raiser und sein Team sammelten Geschichten und
Legenden, touristisch Wissenswertes, Wandertouren und Freizeittipps.
Aus losen Blättern zu einer Ausstellung kalabrischer Künstler am Kappelberg
ist ein 256-Seiten-Buch erwachsen, produziert im eigens gegründeten
Verlag "Semplicita". Nicht nur Fellbacher sollen das Werk kaufen und
sich zur Reise tief in den Süden Europas animieren lassen. Die Regierung
Kalabriens zeigte bereits ebenso Interesse am Reiseführer wie die
Bierstadt Warstein, die eine Partnerschaft mit der Sila Greca-Stadt
Pietrapaola pflegt. Der Erlös aus dem Buchverkauf fließt einem kirchlichen
Jugendsozialprojekt in Kalabrien zu.
unz/ebl
Peter
Amann, Kalabrien - Basilikata, S. 274
Buchtipp
Aus der Partnerschaft der Kirchengemeinden Fellbach bei Stuttgart
und des kalabrischen Cariati entstand ein ungewöhnliches Projekt.
Unter Federführung des Pastoralreferenten Thomas Raiser wurde eine
Fülle praktischer Reiseinformationen, Wandertipps und Wissenswertes
zu Geschichte und Religion der Sila Greca in einem liebevoll gestalteten,
übersichtlichen Reisehandbuch zusammengetragen. Auf der Website www.silagreca.de
gibt es Neuigkeiten.
Reaktionen
Das
Buch ist sehr übersichtlich gegliedert, ansprechend gestaltet und
vor allem äußerst informativ. In Bühl und im näheren Umland leben
rund 500 italienische Mitbürger, die fast alle aus Cariati und Umgebung
stammen ... Sicherlich interessiert das Buch nicht nur die bei uns
lebenden italienischen Mitbürger aus dieser Region, sondern auch alle,
die in Ostkalabrien einen Besuch oder Ihren Urlaub machen wollen.
Es ist nicht nur eine nützliche Hilfe bei der Vorbereitung solcher
Reisen, sondern vor allem ein Mittler zwischen Kalabrien und Deutschland
... Das Buch wird uns bei künftigen Besuchen in Cariati und Umgebung
ein nützlicher Begleiter und eine Hilfe beim Entdecken all der Schönheiten
der Sila Greca sein.
Hans Striebel, OB Bühl/Baden
Ich darf ... gratulieren zu diesem ausgezeichnet gelungenen Reisehandbuch
aus Kalabrien ... Das ist sicherlich ein informativer und hilfreicher
Reiseführer vor Ort, aber auch, um von hier aus sich näher in die
dortige Region einzulesen und erste Eindrücke aufzunehmen. ...
Jürgen Oswald, OB von Weinstadt/Remstal