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Baustein 7 im Rahmen des Jugendbegleiterkurses der Kath. Erwachsenenbildung in der Region Stuttgart

25. Januar 2010 in Fellbach
Referent: Thomas Raiser

Kinder und Jugendlichen aus anderen Kulturen begegnen
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1. Wie geschieht interkulturelle Begegnung?

Apfel und Clementine
Der eine ist einheimisch, die andere ist fremd
Der Apfel ist von einem Baum, der jedes Jahr reichlich trägt. Er wurde von meinem Vater gepflanzt, ich habe ihn selber geschnitten und dann die Früchte geerntet und mich über die gute Ernte gefreut.
Diese Clementine stammt nicht von hier, sie ist eine Fremde, aus Cirò Marina in Kalabrien, ich erinnere mich an die Landschaft, an den berauschenden Duft der Orangenblüte am Ionischen Meer, an die mit roten Früchten voll behängten Bäume, an die Sonne, die im Sommer brennt. Ich weiß das, weil ich dort war und die Clementine und ihre Heimat Teil meiner eigenen Identität geworden ist.

So wie Apfel und Clementine sich vertragen und doch verschieden sind, und ich beide mag, so ist das auch mit Menschen. Dass Menschen unterschiedlicher Herkunft in einem Land leben, verursacht durch Wanderungsbewegungen, ist unsere Realität, war schon immer Realität. Aber was geschieht, wenn sich Menschen aus zwei Kulturen begegnen?

Die einfachste Form interkultureller Begegnung: Paarbeziehung/Freundschaft
Wenn zwei Menschen eine Beziehung eingehen, bringen sie ihre eigene persönliche und familiäre Kultur mit sich. Sie bilden eine neue gemeinsame Kultur, die in unterschiedlicher Weise ausgeprägt ist.
Dabei ist der von jedem eingebrachte Anteil variabel je nach Person und Situation.

2. Migration als Lebenswirklichkeit

Migration bedeutet: Wanderung, Auswanderung, Einwanderung, Weiterwanderung.
Migration kann freiwillig erfolgen oder unter offenem oder verdecktem Zwang.
Migration kann auf Zeit (Touristen, Flüchtlinge, Montage usw.) erfolgen oder auf unbestimmte Zeit bzw. auf Dauer.

Migration ist nichts Schlimmes. Giovanni Battista Scalabrini, dessen drei Brüder nach Amerika ausgewandert sind, sagte: Die Migration trägt dazu bei, dass die Welt zur Heimat des Menschen wird – ein durchaus biblisches Ziel. Vielfalt statt Einfalt, so heißt deshalb das Motto. Migration der Menschen ist Teil der Globalisierung, die zuerst durch das Kapital und die Wirtschaft geschieht. Auch Mission war und ist Teil der Globalisierung.

2a. Migration in einen anderen Kulturraum bedeutet zunächst: Anders sein.
Worin ist ein Kind/ein Jugendlicher anders?
Er/sie macht die Erfahrung, dass die Eltern sich in Sprache, familiären und gesellschaftlichen Werten und Rollen, also auch in der Erziehung und im Familienalltag von der deutschen Umgebung unterscheiden. Möglicherweise wurde und wird daheim die Muttersprache gesprochen, vielleicht sogar ein Dialekt, das Fernsehprogramm des Herkunftslandes geschaut, die Bezugspersonen waren vor allem die Verwandten in der Umgebung, die ebenfalls emigriert sind. Welche Geschlechterrolle übernehme ich als Junge, und wer ist dann für mich die deutsche Lehrerin als Frau? Wie hat sich meine Zweisprachigkeit entwickelt? Spreche ich beide Sprachen unvollständig, oder kann ich daraus einen Vorteil ziehen? Ist meine Herkunftskultur geachtet, oder wird sie in der deutschen Öffentlichkeit eher belächelt oder gefürchtet? Gibt es in Kindergarten, Grundschule und danach gleichberechtigte Kontakte zu deutschen und anderen Kindern bzw. Jugendlichen? Ist meine Familie in einem „Ausländischen Verein“ aktiv, besuche ich den muttersprachlichen Unterricht?
Anderssein allein muss noch kein Nachteil sein, es kann im Gegenteil zur Profilierung führen. Und: Nicht nur Migrantenkinder sind anders, es gibt auch Kinder, die durch Behinderungen anders sind.

2b. Gelungene und misslungene Migration

Gelungene Migration
Migration kann unter win-Vorzeichen geschehen: Die Migration führt zu sozialer Sicherheit oder Aufstieg. Migration ist Ausdruck von Flexibilität und Internationalität. Die eigene stabile Identität wird bereichert durch neue kulturelle Erfahrungen. Wilhelm von Humboldt spricht vom Bildungswert fremder Kulturen. Menschen aus der Aufnahmekultur erleben den Migranten als anpassungsfähigen und interessanten Partner, als Bereicherung. Die Aufnahme verläuft positiv und wird vom Migranten aktiv gesteuert.
Beispiel: Vietnamesische und tamilische Familien bringen meist eine große Erziehungs- und Bildungskraft mit, und das, obwohl sie ihre Heimat nicht freiwillig und unter traumatisierenden Umständen verlassen mussten. Sie sind kulturell anders, können ihren sozialen Status aber erhalten und sichern.
Die feste Struktur der Familie sichert den Kindern stabile Identität und bringt ein stabiles Lernverhalten der Kinder mit sich, was zu sozialer Anerkennung und zu konfliktarmen Schullaufbahnen führt und damit identitätsverstärkend wirkt.

Misslungene Migration
Migration kann unter Lose-Vorzeichen geschehen, wenn Migration nicht nur unfreiwillig und unter traumatisierenden Bedingungen sich vollzieht, sondern darüber hinaus begleitet wird durch wenig Annahme oder sogar Ablehnung im Aufnahmeland. Logischerweise ist dann auch die Aufnahme dieser Gruppe in der neuen Umgebung oft traumatisierend. Migration führt dann mittelfristig zu sozialem Abstieg und bringt wenig für den Migranten erkennbare Vorteile und geringe soziale Anerkennung, was die Identität schwächt und den Integrationsprozess behindert. Die Trennung vom Heimatland, die als traumatisch erlebt wird, wirkt dann in der Realität der Emigration weiter und es braucht Übergangsräume und viel Zuwendung, um durch Trauerarbeit die Verarbeitung traumatischer Erfahrungen zu erleichtern und die Bildung einer neuen starken Identität zu fördern. Die durch diesen traumatischen Prozess verursachte und aufrechterhaltene Fremdheit überträgt sich unter Umständen auch über Generationen hinweg. Rückwanderung ist dann keine Lösung, weil sie eher als Scheitern interpretiert werden kann und die Identität zusätzlich schwächt.
Dabei ist es weniger die kulturelle Fremdheit, die solche Not verursacht, sondern der niedrigere soziale Status, der die Migranten auf Dauer zu Fremden machen kann. Wer die Einreisebestimmungen der Bundesrepublik anschaut, der weiß, warum sich hier Menschen als erwünscht oder unerwünscht fühlen, als legitim oder illegitim anwesend.

Wir treffen in unseren Schulen beide Gruppen an. Sie können sich ausrechnen, in welchen Schulen und Schularten Sie welche Kinder eher antreffen.

2c. Das christliche Menschenbild

Der Umgang zwischen Zugewanderten und Aufnehmenden stand und steht unter verschiedenen Interessen:
Wirtschaftliches Überleben, Anpassungsdruck, Angst vor Überfremdung, Staat will keine sozialen Lasten tragen, sozialer Friede, Neugier und Gastfreundschaft.

Aus christlicher Sicht ist der Ausgangspunkt die Ebenbildlichkeit jedes Menschen mit Gott, die ihn zum unverfügbaren Subjekt macht, also, dass er um seiner selbst willen als Mensch behandelt wird. Comenius spricht von der Unverfügbarkeit des Individuums zur Beförderung seiner Vollkommenheit.
Aus christlicher Perspektive gibt es keine Welt-Leitkultur, jede Hochkultur steht auf der Grundlage von Gottes Schöpfung und ist deshalb zu achten und zu würdigen in ihren positiven Ausgestaltungen und Wirkungen. Entsprechend sind wir angehalten, mit Respekt und Wertschätzung das Wertvolle in anderen Kulturen und Religionen zu suchen und zu erkennen, dass unsere eigenen Werte und Urteile zumindest anfragbar sind.
Respekt vor der Andersartigkeit von Migrantenkindern ist also die entsprechende Grundhaltung, sofern sie der Identitätsfindung und Stärkung eines Kindes dienen kann.

2d. Migrantenkinder und –jugendliche und ihre Familien

Migranten in Baden Württemberg
In Baden-Württemberg sind die größten Gruppen von Migranten die Türken, die Italiener, die Serben, die Kroaten, die Griechen, die Portugiesen, die Albaner, immer mehr Lateinamerikaner und Afrikaner. Aber auch Aussiedler gehören zu der Gruppe der Migranten.
Der größere Teil von ihnen kommt aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland. Das Heimatland – die „große Mutter“ – ist nicht in der Lage, ihre Kinder entsprechend zu ernähren, weshalb der Weg ins Ausland eine wenig geliebte Notwendigkeit ist. Durch die versäumte sprachliche Integration ist ein beruflicher Einstieg auf höherem Niveau selbst bei guter Schul- und Berufsausbildung selten möglich; es werden vor allem Arbeiten am Bau, im Dienstleistungsgewerbe, in der Gastronomie verrichtet. Die vielen Selbständigen im Dienstleistungsbereich können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es eine hohe Arbeitslosenziffer, viele Schul- und Ausbildungsabbrecher unter der ausländischstämmigen Bevölkerung gibt. Durch die vergleichsweise geringere Einkommensistuation der Migrantenfamilien trifft sie besonders, was für einkommensschwächere in Deutschland sowieso gilt: Bildung ist etwas für Reiche.

Dabei haben wir immer weniger mit Menschen zu tun, die noch in Italien aufgewachsen sind, allenfalls eine gewisse Zeit dort verbracht haben. Die neue zweite und dritte Generation kennt das deutsche Schulsystem, könnte also die eigenen Kinder mit Umsicht zum Schulerfolg führen. Zu einem großen Teil wird dies in der kommenden Elterngeneration auch geschehen, und das ist die gute Nachricht.

Dennoch gibt es nicht selten Familien, in denen die Migration von vorne beginnt:
Nämlich, wenn Kinder und Enkel von Migranten eine Ehe mit einem neu zugewanderten Partner aus dem Herkunftsland schließen. Also: Eine Frau, die hier aufgewachsen ist, heiratet einen jungen Mann aus Kalabrien. Da es dort keine Perspektive gibt, kommt er nach Deutschland. Aber auch hier ist die Arbeitssuche nicht einfach. Wenn es gut läuft, nimmt er gleich an einem Sprachkurs teil. Nun gibt es eine Familie, in der die Frau in fast jeder Beziehung im Vorteil ist, und einen Mann, der in seiner traditionellen Männerrolle nicht zum Zug kommt mangels Sprachkenntnisse und beruflichem Erfolg. Möglicherweise wird er sich in dieser Situation abschotten und darauf drängen, nach Italien zu gehen, selbst wenn dort beruflich nichts zu holen ist, denn die Migrationssituation schwächt seine Identität als Mann und Vater erheblich. Die kulturelle Gespaltenheit zwischen Annahme der deutschen Kultur durch die Mutter und die Ablehnung durch den Vater überträgt sich auf die Kinder, die dadurch ebenfalls ein gebrochenes Verhältnis zu beiden Kulturen bekommen, und das kann sich unter Umständen als Hindernis in der Identitätsfindung herausstellen. Hin- und Herziehen zwischen dem Ursprungsland und Deutschland können eine Folge sein.

Davon zu unterscheiden ist die transnationale Identität. Immer mehr Leute leben zwischen verschiedenen Kulturräumen.

In den Migrantenfamilien hat die Bewahrung der eigenen Kultur eine Selbsterhaltungsfunktion, die bei einer schwachen Identität stärker ausgeprägt sein muss:
Es sind die Werte und Rollen, die die Familie tragen und ohne die die Familie auseinanderzufallen droht. Der Konflikt zwischen Identität und Integration ist durchgehend und oft von Ängsten besetzt bzw. mit Zwang versehen.

2e. Migrantenkinder im Lebensraum Schule

Zahlreiche Untersuchungen haben die massive Benachteiligung von Migrantenkindern im deutschen Schulsystem nachgewiesen. Bei einer Untersuchung im Jahr 2001 über Bildung in Deutschland waren die Verlierer italienische Jungen in Bayern. Einen Staat, der Gerechtigkeit und Chancengleichheit auf seine Fahnen geschrieben hat, muss dies provozieren und kränken. Es wurde inzwischen erkannt, dass die Ursachen nicht erst in der Schule liegen, sondern dass sie in der frühkindlichen Erziehung und Bildung ihre Wurzeln haben. Insbesondere die Frage des Spracherwerbs steht im Mittelpunkt des Interesses. Noch immer gibt es viele Familien, die ihre Kinder von klein auf unzureichend mit Erzählen, Vorlesen und Spielen fördern. Daran wird inzwischen viel gearbeitet.
Nicht ganz unschuldig an der Situation ist aber auch die Schule.
Die Schule ist strukturell migrantenfeindlich. Sie legt an alle den gleichen Maßstab an. Sie schätzt die Muttersprache eines Kindes nur unzureichend oder gar nicht. Sie moralisiert die mangelnde Erziehungsleistung der Eltern und macht sich oft wenig Mühe, die Mentalität ausländischer Eltern zu verstehen geschweige auf sie einzugehen. Hausbesuche waren tabu, dabei dienen gerade sie zur Kontaktaufnahme und zum Kennenlernen der entsprechenden Familien, die eine Tradition der Gastfreundschaft kennen.
Pauschalisierende Urteile (Die Italiener sind halt so) sind noch immer häufig anzutreffen. Die Folgen tragen die Schüler. Abschiebung unbequemer Schüler geschieht immer wieder, oft auch verstärkt durch den Druck deutscher (oder ausländischer) Eltern aus Sorge um das gute Deutsch ihrer Kinder.

Gleichzeitig gibt es unzählig vieles Material für interkulturelle Ansätze im Unterricht und in der Gestaltung des Schullebens, und zwar seit über zwanzig Jahren, es gibt Schulversuche mit zweisprachigen Klassen, es gibt Versuche, den muttersprachlichen Unterricht in den Ablauf der Ganztagesschulen zu integrieren. Es gibt eine hohe Bereitschaft von Lehrern, sich auf andere Kulturen einzulassen, eine Islamofilie in Grundschulen usw., was mit Sicherheit identitätsfördernd gewirkt hat. Es gibt zahlreiche Modelle für Elternarbeit, die Migranten integriert. Es wird also viel getan – vor allem auch deshalb, weil mangelnde Ausbildung bei fallenden Geburtenraten bedeutet, dass Ressourcen für die Wirtschaft nicht einsetzbar sind und die Sozialkosten steigen.

3. Was können wir tun?

3a. Wahrnehmen

Eine neue Wahrnehmung:
Vom Defizit = Opfer zur Ressource = Subjekt (Eltern und Kind!)

Zum ersten, ein Kind, einen Jugendlichen in seiner Normalität wahrnehmen. Er darf Teil einer normalen Klasse oder Gruppe sein, ohne sich positiv oder negativ zu profilieren.

Zum zweiten: den anderen in seinem Anderssein wahrnehmen.
Ich frage: Worin ist er anders? Hat er eine Verhaltensauffälligkeit, eine Behinderung? Oder besteht sein Andersssein tatsächlich darin, dass er tatsächlich noch durch die Ursprungskultur seiner Familie geprägt ist, dann kann ich fragen:
Welche familiären und gesellschaftlichen Werte prägen seine Herkunftskultur?
Welche Vorstellung von Kindheit, von Erziehung und Schule findet sich beispielsweise im italienischen Milieu?
Welche Geschlechterrollen von Jungen und Mädchen, von Müttern und Vätern werden eingeübt? Eva ist emanzipiert, Mehmet ist ein Macho – stimmt das?
Zu welchem sozialen Milieu könnte die Familie gehören, welche Fähigkeiten bringt das Kind mit, welche sind nicht oder wenig entwickelt?
Wie bestimmt sein Anderssein seine Rolle und sein Verhalten in der Gruppe/Klasse?
Wie kann ich das Land, aus dem die Familie kommt, die entsprechende Kultur, kennen und schätzen lernen? Wertschätzen (christlich motiviert)
Psychotherapeuten sagen: Annahme führt zur Versachlichung, mindert den Abwehrbedarf.
Wie kann ich „interkulturelle Kompetenz“ erwerben?

3b. Wie ich im Lebensraum Schule aktiv sein kann

Ich kann Beschäftigungen, Aktivitäten, Projekte auswählen, an denen sich alle beteiligen können, weil die Defizite dabei keine oder eine geringe Rolle spielen (z.B. Sprache).

Ich kann Aktivitäten auswählen, die die Besonderheit des Einzelnen positiv zur Geltung kommen lassen.

Ich kann beitragen zu einem für migrantenfreundlichen Klima an der Schule oder in meiner Einrichtung.

Ich kann die Schullaufbahn von Kindern beobachten und darauf achten, dass es keine unnötigen Störfaktoren gibt.

Ich prüfe, welche Fördereinrichtungen (Hausaufgabenhilfe) es bereits gibt, und ob sie von Migrantenfamilien effektiv genutzt werden. Gibt es Gelegenheiten, wo es sinnvoll sein könnte, Eltern von Migrantenkindern über schulische Vorhaben ausführlicher zu informieren, und wie?

Ich kann meine Kenntnisse über die Heimatländer und -kulturen vertiefen, kann Sprachen lernen, kann Reisen machen, kann mich einlesen in pädagogische Literatur zum Thema oder in Literatur aus dem Kulturkreis.

Ich nehme das kulturelle Umfeld wahr: Welche Vereine und religiösen Gemeinschaften/muttersprachliche Gemeinden gibt es, zu denen die Familien der Migrantenkinder Kontakt haben? Gibt es soziale Einrichtungen (Jugendhaus, Mobile Jugendarbeit), die sich verstärkt mit Migrantenjugendlichen beschäftigen? (Öffnung zur multikulturellen Stadtgesellschaft)
Ich kann Anwaltfunktion wahrnehmen, bei Schulwechsel usw.; Beratung vermitteln

Insgesamt:
Ich kann beitragen, für Kinder aus Migrantenfamilien (und ihre Eltern) einen Übergangsraum zu schaffen, in dem sie verstärkt an ihrer Identität bauen können.

3c. Mögliche geeignete Aktivitäten

Spiele, interkulturell, aber auch kulturspeziefisch
Theater, identitätsfördernd, rollenbildend
Kostümieren
Raumgestaltung: Das interkulturelle Klassenzimmer
Feste
Partnerschaften
Freizeiten/Schullandheime/Exkursionen/ Begegnungen
Eltern/Großelterninterviews – Projekte unter Einbeziehung von ... mit leistbaren Aufgaben, Lebensgeschichten
Sommer-Sprachcamps

3d. Was kann ich an mir selber tun?

Erkennen: Mein eigenes Denken ist nicht neutral. Es stammt aus einer persönlichen Geschichte.
Erkennen und anerkennen: Meine Wertvorstellungen sind gewachsen im Zusammenhang der Kultur, in der ich aufgewachsen bin.
Eine Offenheit entwickeln für Vielfalt, fähig werden, die Verschiedenheit zu thematisieren.
Immer wieder Maß-nehmen am christlichen Menschenbild.

4. Religion und Religionen in der Schule

Die Schule ist kein religionsfreier Raum. Alle mit Religion verbundenen Aktivitätengeschehen im Respekt vor der Religion des andern. Insbesondere kirchenjahresbezogene Aktivitäten (Weihnachten, Ostern ...) werden von Migrationsfamilien in der Regel als kulturspezifische Elemente der Aufnahmegesellschaft wahrgenommen und akzeptiert, sofern in ihnen keine Missionierungsabsicht zum Ausdruck kommt, welche den Zusammenhalt und die Selbstbestimmung der Familie gefährdet.

 

 

 

 

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Thomas Raiser
Stuttgarter Str. 10/1
70736 Fellbach
Tel. 0711 588110
oder 0174 4514546
Fax 07151/55438

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