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Vranov u Brna

Konvent der Paulaner und Geistliches Zentrum der Diözese Brno/Brünn

 
 
 

Nach Böhmen kamen die Paulanermönche bereits Ende des 15. Jahrhunderts, nämlich im Jahr 1495. Damals lebte Franziskus von Paola am französischen Königshof in Plessis-les-Tours. Seine Gemeinschaft hatte immensen Zulauf, vor allem in Frankreich.

Die Paulaner wurden zunächst nach Böhmen gerufen, weil eine Brüdergemeinschaft auf der Suche nach einer strengeren Regel auf die Regel der Paulaner stieß. Sie fragten an wegen einer Aufnahme.
Hintergrund war aber auch, dass durch den Einsatz und das Leben der Mönche die Bewegung der Hussiten geschwächt werden sollte. Die streng religiösen Mönche sollten den Reformideen der Hussiten den Geist des Evangeliums entgegensetzen. In Böhmen entstanden insgesamt 8 Paulanerkonvente.

 
     

In Mähren gab es zwei Konvente. Maximilian von Liechtenstein (aus der Steiermark) heiratete 1595 die örtliche Gräfin Katharina von Boscovic. Die beiden traten zum katholischen Glauben über. Wohl auch als Zeichen für die Aufrichtigkeit ihrer Konversion stifteten sie das Paulanerkloster in Vranov u Brna, das von 1634 - 1642 erbaut wurde. Die Gründungsurkunde ist ausgestellt auf den 4. September 1633. Die Paulanermönche kamen aus Burgund, einer Oase des Friedens mitten im Dreißigjährigen Krieg.
Ganz in der Nähe von Vranov u Brna, nämlich in Tisnov, gab es einen weiteren Konvent der Paulaner.

Bei der Belagerung der Stadt Brünn durch die Schweden suchen die Paulanermönche auf der Neuen Burg (Novy Hrad) Zuflucht. Dennoch werden sie gefangengenommen und kommen nur durch die Intervention des französischen Gesandten d'Avancour wieder frei. In den Resten der niedergebrannten Burg finden die Paulaner Reste eines unversehrten Christuskorpus und die Statue der Jungfrau Maria im Ährenkleid. Durch diese ungewöhnliche Auffiundung wurde die Wallfahrt wieder neu belebt. Im Jahr 1740 (10. - 18. September) wurde dann mit 40 000 Wallfahrern das 500. Jubiläum der Wallfahrt gefeiert, wenn auch inzwischen nachgewisen ist, dass die Statue der Madonna erst aus dem 15. Jahrhundert stammen dürfte.
In den rund 150 Jahren des Bestehens des Paulanerkonvents in Vranov u Brna lebten unter den insgesamt 144 Mönchen dort bemerkenswerte Persönlichkeiten, z.B. die Wissenschaftler V.F. Durych unD F.F.Prochàzka

Franziskus von Paola auf einem Gemälde im Speisesaal des Gesitlichen Zentrums
Nun waren fast 200 Jahre vergangen, und es entstand am 30.8.1992 wieder das Paulanerkloster Vranov u Brna. Wie ein kleines Wunder hört sich die Geschichte von der Wiedererstehung des Paulaner-Konvents in Vranov bei Brno (Tschechien) an.Während der Zeit des Kommunismus in der damaligen Tschechoslowakei lebte ein tschechischer Priester in Rom im Exil.
Nach der Wende kehrte er nach Tschechien zurück und versuchte, in Vranov u Brna von Neuem eine klösterliche Gemeinschaft aufzubauen. Seitdem sind rund 6 Priestermönche und mehrere Brüder hinzugekommen. Sie haben im Noviziat in Italien (bei Neapel) das Leben nach der Regel des heiligen Franziskus von Paola kennen und schätzen gelernt. Drei der Priester und zwei der Brüder gehören momentan zur Gemeinschaft, die durch zwei Franziskanerinnen vervollständigt wird.
 

Das Konventsgebäude, von dem nur ein Flügel und die Kirche erhalten war, ist mittlerweile fast vollständig wiederaufgebaut. Das "Geistliche Zentrum der Diözese Brno/Brünn" hat eine große Ausstrahlung in die Umgebung, und das relativ junge Team übt eine starke Anziehung auf Menschen jeden Alters aus.

Anbetungsraum in der Turmnische der Kapelle

Neben den Veranstaltungen zur Bibel und Exerzitien gibt es die Möglichkeit zum Aufenthalt im Kloster. Die Mönche sprechen alle italienisch, eine der beiden Schwestern spricht englisch.

Vranov u Brna liegt etwa 20 km nördlich von Brno/Brünn.
Mit der Bahn ist Vranov zu erreichen von Brno/Brünn aus mit der S3 Richtung Kurim, aussteigen in Kralovo Polje, dann weiter mit dem Bus nach Vranov. Zugverbindungen ca halbstündlich, Bus etwa stündlich


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Schon lange vor der Ankunft der Paulanermönche ist Vranov ein weit bekannter Wallfahrtsort. Ein Marienwunder hatte 1230 zur Entstehung der Wallfahrt geführt, die bis heute existiert.
Der blinde Landesmarschall Wilhelm wird 1240 auf die Fürbitte von Maria geheilt unter der Bedingung, dass er ihr eine Kapelle stiftet. Auf einem Hügel wurde zwischen zwei Eichen eine Marienstatue aufgefunden und dort ein Kirchlein errichtet.
Vor allem in Zeiten der Pest gab es zahlreiche Bittprozessionen nach Vranov u Brna/Wranau. Die Pilger kamen aus Niederösterreich, Südmähren, aus der Slowakei und Ungarn.

In Vranov u Brna war bis 1938 die Grablege der Fürstenfamilie von Liechtenstein, die bis heute mit Vranov eng verbunden ist. Unterhalb des Kirchenportals befindet sich ein säulenbewehrter Zugang zur Gruft unter der Kirche. Maximilian von Liechtenstein trat gegen Ende seines Lebens selber in den Paulanerorden ein.

Gruft der Familie Liechtenstein

Motiv aus dem Hauptportal der Kirche