Wandern auf den Spuren von Joachim von Fiore
Das Leben des Joachim von Fiore
(frei übersetzt nach http://www.centrostudigioachimiti.it/Gioacchino/GF_vita.asp)
weitere Quelle: Filippo Burgarella,
Gioacchino erede delmonachesimo bizantino, in: La Provincia di Cosenza, numero speciale
Celico - Joachim wird geboren und wächst dort auf
Joachim wird etwa 1135 als Sohn von Gemma sowie des Notars Mauro als sechstes von acht Kindern in Celico bei Cosenza geboren, einer angesehenen und wohlhabenden Familie. Er spricht aber auch davon, dass er aus einer bäuerlichen Familie stammen würde. Eine vermutete Zugehörigkeit zur jüdischen Minderheit in Kalabrien konnte nicht wirklich bewiesen werden.
Cosenza - Studium und erste Berufstätigkeit als Notar
Joachim absolviert ca 1155 ein Grundstudium in Cosenza, wird vom Vater als Notar eingeführt, wechselt dann wegen persönlicher Streitigkeiten zum Gericht als Angestellter am Gericht von Cosenza.
Palermo - Königliche Kanzlei
1166-1167 arbeitet er in der königlichen Kanzlei in Palermo. Seine Tätigkeit endet auch hier nach Meinungsverschiedenheiten mit seinen Vorgesetzten.
Heiliges Land - Joachim reist in den Orient
1168 reist er erst nach Konstantinopolis, dann nach Jerusalem, also ins Heilige Land. Eine Legende erzählt, dass Joachim auf dem Berg Tabor, dem Berg der Verklärung, die 40 Tage der Fastenzeit verbracht habe, ohne Nahrung zu sich zu nehmen, dann hätte sich ihm Christus offenbart in einer Vision, die ihm das Verständnis der Heiligen Schriften und Geheimnisse des Alten und Neuen Testaments eröffnet hätte. Auf dem Berg Tabor, nahe bei der Grotte des Propheten Elia, gab es zu dieser Zeit eine Gemeinschaft von griechischen Mönchen unter der Anleitung eines mit Kalabrien verbundenen griechischen Mönches. In Jerusalem kam Joachim auch in Verbindung mit Mönchen aus anderen christlichen Traditionen (Melkiten, Armenier, Jakobiten usw.).
Sizilien - Zeit als Eremit am Ätna
Aus dem Heiligen Land zurück, verbringt er einige Zeit in den Grotten an den Hängen des Ätna, die in Verbindung mit dem griechischen Kloster San Filippo d'Agirà in der heutigen Provinz Enna standen.
Cosenza - Crati-Tal - Guarassano - Rende
Er begibt sich in Kalabrien an einen Ort namens Guarassano, nahe Cosenza im Crati-Tal, beim Zisterzienser-Kloster Sambucina bei Luzzi
Guarassano ist heute ein Ortsteil von Cosenza, einer der "sieben Hügel" auf denen Cosenza links und rechts des Busento erbaut wurde. (nach: http://www.vpitas.it/storia-della-citta-.html)
Dann verbringt er ein Jahr auf der anderen Seite des Crati-Tales, auf den Hügeln bei Rende und predigt.
Corazzo - Joachim wird Prior
Als er sich nach Catanzaro begibt, um dort die niederen Weihen zu empfangen, reist er über das Kloster Corazzo. Nach den Weihen kehrt er wieder nach Rende zurück und geht dann nach Corazzo, um dort in den Orden aufgenommen zu werden. Nicht viel später wird er zum Prior gewählt, als Abt Colombano zurücktritt.
1177 versucht er zu erreichen, dass sein Kloster Corazzo der Zisterzienser-Gemeinschaft beitreten kann. Dazu geht er von neuem nach Sambucina. Der Wunsch wird abgelehnt, weil das Kloster zu arm sei.
Casamarsi und Pietralata/Rogliano -
Joachim verfasst seine wichtigsten Werke
1182 - 1183 hält er sich in der Zisterzienserabtei Casamarsi auf. Auch hier kann er für sein Kloster wenig erreichen. Aber er beginnt mit dem Verfassen seiner wichtigen Schriften über die Apokalypse, über das Konkordienbuch und das erste Buch der Psalmen.
In Pietralata, in der Nähe von Rogliano, kümmert er sich weiter um seine Schriften.
Hier findet er wenig später seine ersten Anhänger. Er nennt den Ort Pietra Olei (Stein der Salbung)
Mit ihm verbringt der spätere Papst Gregor IX hier eine Fastenzeit.
Corazzo - endlich Zisterzienser-Abtei
Nun wird sein Kloster Corazzo von der Abtei Fossanuova als Zisterzienserabtei adoptiert.
Iure Vetere - ein erster Konvent
Im Herbst begibt er sich auf die Silahöhen und gibt einem Ort am Flüsschen Arvo den symbolischen Namen Fiore (in Dialekt: Iure)
In Fiore entsteht 1189 das erste fiorensische Kloster. Doch der Normanne Tancredi anerkennt nicht die in Besitz genommenen Ländereien. Auf königliche Anweisung gibt 1191 Tancredi einige Territorien frei.
Messina - Joachim der Spezialist für Apokalypse
In Messina trifft er König Richard Löwenherz und den französischen König Philipp II. und antwortet auf einige Fragen der beiden zur Bedeutung des Antichrist in der Apokalypse.
Der neue Orden der Fiorenser
1198 wird die neue Ordensregel anerkannt.
1200 erhält Joachim eine Schenkung an der Arvo-Quelle durch Friedrich II. (Caput Album).
San Martino di Giove in Canale / Pietrafitta -Joachim's Leben geht seinem Ende zu
Erzbischof Andrea von Cosenza schenkt ihm eine Kirche in der Ortschaft Canale in der Presila bei Pietrafitta. Hier hatte Joachim schon mit dem Bau einer Niederlassung begonnen und hier gründet er das Kloster Fonte Laurato.
Hier erkrankt Joachim und stirbt am 30. März 1202. Sein Leichnam wird zunächst in der Kirche San Martino di Giove beigesetzt.
San Giovanni in Fiore
Vor 1226 werden die Reliquien in die neue Abteikirche in San Giovanni in Fiore gebracht.
Der Prozess der Seligsprechung wird begonnen, aber nicht zu Ende geführt.