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Iovinise Iovinise stellt eine wichtige Station am Weg des Cannavino dar, liegt ideal, erhöht gelegen im Verhältnis zu den Wasserläufen, niedrig gelegen im Verhältnis zu den umliegenden Bergen, die den Ort hufeisenförmig schützend umschließen. Die Örtlichkeit ist von Bauresten übersät, die teilweise auch an der Oberfläche gut erkennbar sind, Reste einer antiken wasserreichen Anlage, deren Ruinen eine gründliche archäologische Betrachtung verdient hätten. Aber schon im jetzigen Zustand lässt sich annehmen, dass es sich um eine Ansiedlung aus langobardischer Zeit handelt, während der Name Iovinise auf eine heidnische Anlage hinweist, die dem Jupiter geweiht war, möglicherweise lange vor der langobardischen Epoche. Der Weg des Cannavino – Il sentiero del Cannavino In den Zeiten des Joachim gehörte der Steuerbezirk von Celico zur Universitas Casalium, der Vereinigung der Gehöfte und Dörfer, die zusammen mit der Stadt Cosenza die Jurisdiktion für die Sila bildete. Die Universitas Casalium hatte ein Parlament, das aus Vertretern der Stadt Cosenza und der umliegenden Casali gebildet wurden. Das Parlament versammelte sich gewöhnlich in der Chiesa Madre in Cosenza. Der alte Weg, der herauf nach Celico führt, beginnt in Cosenza nahe dem Quartier Guarassano, überquert dann den Cannavino und klettert dann acht Kilometer lang hinauf bis Juvinise oder Torre Iuvinise bei Celico, oberhalb der Stelle, wo der Cannavino sich mit einem Bach von Macchia her vereinigt. An diesem Punkt teilt sich der Weg in zwei Richtungen: Zum einen führt er nach Spezzano Sila, Macchia di Spezzano Piccolo sowie nach Casole Bruzio, zum anderen führt er nach Celico und von dort aus in die Sila. Der Weg war schon in griechisch-römisch-antiker Zeit begangen, das lässt sich an einigen gepflasterten Abschnitten festmachen, und vor allem an der antiken Brücke Ponte di Orlando, die aus römischer Zeit stammt. Am alten Weg entlang waren mit Sicherheit einige Türme verteilt, die als Raststationen dienten, die aber auch als Orientierungspunkte und zur Weiterleitung von Nachrichten dienten, ein System, das die Griechen perfekt beherrschten. Von Turm zu Turm wurden per Feuersignal verschlüsselte Nachrichten übermittelt. Auf diese Weise konnte von Cosenza aus der Zugang zur Sila kontrolliert werden. Entsprechend lassen sich einige Türme zuordnen, die zu diesem System dienten: Da ist der Torre Fabiano, dann findet sich ein entsprechendes Exemplar noch heute in der Ortschaft Pianette in der Gemeinde Rovito; weiter gibt es den Torre Iuvinise, ein Bauernhaus, zunehmend im Verfall begriffen, auf einem soliden Felsen, dann zählt dazu der rechte Turm des Elternhauses von Joachim, der schon vor dem Bau der kleinen Burg bestanden haben könnte, weiterhin in Zirulli ein Turm, der dann allmählich im 14. oder 15. Jahrhundert zu einer Burg ausgebaut wurde, und schließlich der Turm ganz oben in Acquafredda. Dieser letztgenannte war der höchste, auf einer Höhe von 1537 Metern Höhe ü.d.M. Die Reste dieses Turms bezeichnet E. Arnoni als respektable Burg, „ von der in unseren Tagen nichts als minimale Überreste erhalten sind … in ferner Zeit von den Sibaritern erbaut, als sie in den Kampf gegen Krotoner zogen.“ Der Weg erscheint in den alten Joachim-Biografien. In seiner Vita ist – nach seiner Rückkehr aus dem Heiligen Land – ausdrücklich von Guarassano die Rede, dem Quartier östlich von Cosenza, in dem er ankommt, und es wird berichtet, dass an diesem Weg, in einem Obstgarten nicht weit von Celico, vielleicht in den heutigen Pianette di Rovito, Joachim sich mit dem Vater getroffen habe. Bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts war dieser Weg die einzige Möglichkeit der Kommunikation zwischen Cosenza und den Casali von Rovito, Celico, Spezzano Sila und Spezzano Piccolo. Der erste Trakt der Staatsstraße 107, der von Cosenza nach Pianette di Rovito führt, wurde 1845 eingeweiht; und schon 1865 wurden die Arbeiten weitergeführt bis nach Spezzano della Sila.
Bibliografische Hinweise
Bilder: (Alle Fotos von Francesco Scarpelli) 1: Karte des Sentiero del Cannavino 2: Ein Abschnitt auf dem Weg 3: Panorama
4: Ansicht von Pianoro aus
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