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8. Chiesa San Nicola

 

Die Kirche San Nicola

Die Kirche von San Nicola di Bari wurde laut einer Inschrift auf einem Türbogen um 1518 errichtet. 1602 war sie wohl betroffen von weitergehenden Arbeiten, so bezeugt durch eine weitere Inschrift auf dem Bogen des ersten Gewölbes im Schiff. Als ein weiteres Datum wird auf einem Bogen des Haupteingangs 1618 genannt. Die romanische Kirche ist dreischiffig, das Mittelschiff mündet in die Apsis und war einmal von einem Kreuzgewölbe bedeckt. Von größerer Bedeutung ist der Chor und der hölzerne Hochaltar, überragt von einem Oval mit einem Bildnis des ewigen Vaters, anonym, aber von großem künstlerischem Wert.

Der Kult des heiligen Nikolaus von Bari (geboren Patara in Lykien 270, gestorben in Myra 343) bekannt auch als heiliger Nikolaus von Myra, San Nicola di Lorenesi, San Nicola Magno, San Niccolò e San Nicolò, verbreitete sich vor dem 6. Jahrhundert zuerst in Kleinasien. Allmählich gelangte die Verehrung auch in die slawisch-byzantinische Welt, dann auch in den Westen. Im Mittelalter war er einer der populärsten Heiligen, Hauptfigur vieler frommer Volkslegenden, in denen er Wunder wirkte zum Wohl der Armen und Unterdrückten. Im Süden, und also auch in Kalabrien, verbreitete sich seine Verehrung vor allem durch byzantinischen Einfluss, so wie auch die Verehrung des Erzengels Michael, von Santa Sofia und weiteren Heiligen, die bis heute von den Orthodoxen und den griechisch-katholischen Christen verehrt werden. Natürlich wird er auch verehrt von der Katholischen Kirche und anderen Christlichen Kirchen.

In Celico werden Heilige byzantinischen Ursprungs an verschiedenen religiösen Orten verehrt: San Michele, Santa Sofia, Madonna di Costantinopoli, San Nicola. Auch die Ortsbezeichnung „Patia“ weist auf byzantinischen Ursprung hin. Eine typisch byzantinische Tradition ist auch der Brauch, dass bei der alljährlichen Prozession der Madonna del Carmine keine Statue, sondern ein Bild mitgetragen wird.

Le Paganelle

Die älteste und am besten dokumentierte jüdische Präsenz in Celico scheint diejenige des Quartiers Calderazzi zu sein, aber wahrscheinlich hatten auch die Quartiere Zirulliu (chiusa della seta) und Minnitu eine nennenswerte jüdische Bevölkerung. Minnitu ist das höchstgelegene Quartier von Celico und lag in alten Zeiten abseits vom Rest des Ortes.

Die Ortsbezeichnung, so informiert uns Vincenzo Padula, ist die gleiche wie die eines Ortes in Palästina, die im Alten Testament mit Minnit oder Minnith zitiert wird, will heißen „vom Glück als Geschenk gegeben und bestimmt“.

In Minnitu, hinter der jetzigen Kirche San Nicola, die um 1518 erbaut wurde, gab es ein Gelände, das Le Paganelle hieß, ein klarer Bezug zu den jüdischen Bewohnern, die ‚pagani‘ (Heiden) genannt wurden, weil sie keine Christen waren. In diesem Gebiet gab es auch ein Gräberfeld, doch alles ist vollkommen verschwunden infolge der Bauarbeiten am Pfarrhaus und an der Sakristei der Kirche, wird aber von vielen erinnert als ein Ort, wo nichtgetaufte Personen bestattet wurden.

Die Epoche des Kirchenbaus könnte denken lassen an einen sakralen jüdischen Bezirk, der auf der Höhe der antijüdischen Kampagne beschlagnahmt und zerstört wurde, kurz bevor das endgültige Ausweisungsdekret für die jüdische Bevölkerung erlassen wurde, und dann wurde auf eben diesem Gebiet die jetzige katholische Kirche errichtet.

 

Bibliografische Hinweise

  • Gustavo Valente, Chiese, conventi, confraternite e congreghe di Celico e Minnito,  op. cit., Edizioni Frama Sud, Chiaravalle Centrale (CZ), 1979.
  • V. Padula,  Protogèa, ossia L’Europa Preistorica, op. cit., Stab.Tip. di P. Androsio, Napoli, 1871, Edizioni Brenner, Cosenza, 1983, p. 405.  Antico Testamento, Libro dei Giudici, 11, 33.
  • Francesco Scarpelli, Celico Città Celeste, Edizioni Pubblisfera, San Giovanni in Fiore (CS), 2008.

Bilder:

1-5: Steinrelief an der Kirche außen

 

6: Palazzo Cosentino

7: Palazzo Lupinacci