Wanderungen
Longobucco
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Die
Canyon-Tour: Coserie und Vulganera
Dauer |
Hin 3 Stunden,
zurück 3 Stunden |
Karte |
Topogr. Karte IGM 1:50.000 Blatt 552 und 553(Corigliano Calabro und Cariati) |
Höhenunterschied |
Höhe bei
Start 400 m, bei Ziel 700m, also ca 300m Unterschied. |
Schwierigkeitsgrad |
erheblich,
nur für geübte Wanderer bzw. Kletterer |
Busverbindungen |
Bus nach Longobucco
fährt in der Regel über Cropalati
Busverbindungen von Longobucco aus
Busverbindungen
von Rossano Scalo nach Longobucco
(mit Sternchen: Umsteigeverbindungen) |
Nicht
vergessen |
Diese
Wanderung führt zum spektakulärsten Fluss-Canyon der
Sila. Man hat die Wahl: Im Winter und Frühjahr gibt es viel
Wasser, mehr Wasserfälle, dafüer sin viele Stellen unpassioerbar.
Im Sommer und Herbst gibt es weniger Wasser, dafür lassen
sich die Flusstäler leichter begehen. Mit hüfthohen
Stiefeln kann man im Sommer nahezu den ganzen Verlauf erkunden.
Achtung: Gefahr bei Regen wegen Überflutung und Erdrutschen.
U.U. Schutzhelm gegen Steinschlag mitnehmen. |
Ausgangspunkt:
Von der S.S. 106 in Höhe von Mirto Crosia Richtung Cropalati
– Longobucco. In Cropalati
bis zur Abzweigung nach Paludi (Kleine Kreuzung außerhalb
des Ortes Cropalati). Hier in Richtung der Carabinieristation
ansteigend, nach der Carabinieristation rechts halten in Richtung des
Hanges zum Flüsschen Coserie hin. Man kommt an älteren
aufgelassenen Häusern voberi, dann an einem Tierzuchtbetrieb (Hier
gibt es eine Abzweigung nach links mit einer asphaltierten Auffahrt),
danach an einer Votivkapelle auf der linken Seite.
An der Kreuzung gleich nach der Kapelle rechts halten Richtung Talgrund.
An der nächsten Kreuzung rechts halten, bis man eine Brücke
über den Coserie erreicht (bis hier sind es 3,4 km seit
der Kreuzung in Cropalati).Gleich nach der Brücke biegt
man links in eine unbefestigte Straße ein, die dann dem Flusslauf
aufwärts folgt. Dieses Sträßchen ist mit Geländewagen
oder robustem Fahrzeug befahrbar. Sein Verlauf ändert sich ziemlich
oft wegen der Überschwemmungen. Es dientt dazu, einige Ställe
und Weiden zu erreichen; und normalerweise ist es ein gutes Stück
weit befahrbar. Es ist vorteilhaft, möglichst weit in das Tal vorzustoßen,
weil dieser Abschnitt noch deutliche "Zeichen der Gegenwart des
Menschen“ aufweist.
Das Sträßchen umfährt auch ein paar Bauwerke, die das
Temperament des Flusses zügeln sollen. Die Befahrbarkeit endet
nach ca 3,5 km - von der Brücke über den Coserie aus
gerechnet - bei einer Abzweigung, die nach rechts aufwärts zu Stallungen
führt.
Kurz davor befindet auf der rechten Seite eine Quelle. Mann kann aber
auch vor der Brücke über den Coserie links abbiegen
und sich dann immer rechts halten, auch dann erreicht man das obere
Bett des Flüsschens.
Wanderung
zu Fuß:
Man beginnt den Flusslauf aufwärts zu steigen, direkt im Flussbett,
und befindet sich sofort in einem wilden Ambiente, abschüssig und
durchdrungen von einer urtümlichen Einsamkeit, Es beginnen die
großen Felsstürze an den Hängen des Tals, ein besonders
großer ist auf der rechten Seite. Die Hänge des Tales sind
bedeckt von dichtem Gestrüpp, insbesondere niederen Steineichen.
Nahe dem Flusslauf finden sich in diesem ersten Abschnitt allerdings
keine Bäume. Immer wieder muss man waten, erst recht, wenn sich
das Tal bald in eine enge Schlucht verwandelt. Im weiteren Verlauf ergießen
sich von rechts zwei hohe Wasserfälle von kleinen Nebenbächen
herab ins Tal (im Sommer ausgetrocknet).
Die Schlucht verengt sich zunehmend, und das Flussbett ist angefüllt
von kolossalen Blöcken. Hier und da eine sanfte Erweiterung mit
Stürzen auf der linken Seite. Dann eine schöne Engstelle mit
großen Gumpen und schönem Wasserfall, fast 30 m hoch von
einem Nebenflüsschen zur Linken (auch dieses verschwindet im Sommer
und zeigt dann eine Fülle grünen dichten Mooses).
Hier und da gibt es eine weitere Ausdehnung des Tales, gefolgt von einer
langen Engstelle, wo sich das Wasser verschiedene längere Kanäle
in den Fels gegraben hat. An diesen und anderen Stellen kann man man
vermeiden durchs Wasser zu gehen, indem man das Flussbett auf dem seitlichen
Felsen umgeht und die natürlichen Abstufungen benutzt.
Nach etwa eineinhalb Stunden Aufstieg gelangt man an den Zusammenfluss
von Coserie (von rechts kommend, vom Wanderer aus gesehen)
und Vulganera (von links kommend, vom Wanderer aus gesehen).
Man folgt dem Vulganera nach links amsteigend, und nach ein
paar hundert Metern verwandelt er sich in einen spektakulären und
engen Canyon. Man geht weiter, und das Tal vergrößert sich
etwas; auf der rechten Seite befindet sich ein großer Felssturz
(erscheint alt und stabil), und auf der gegenüberliegenden Seite
ist eine sumpfige Ausbuchtung.
Wenig
später folgt nochmals ein Canyonabschnitt und dann wieder eine
breitere Zone. Man durchsteigt eine Reihe schöner pozze (Gumpen),
kleinere Wasserfälle und Canyons.
Hier gibt es Spuren von Wegen, die vom Flussbett aus zu den Hängen
aufsteigen (vor allem auf der linken Seite) Es handelt sich vermutlich
um Holzabfuhrwege, die von den Kämmen oberhalb des Tales zum Fluss
führten, aber vollkommen außer Nutzung und unbegehbar sind.
In diesem Abschnitt gibt es allmählich auch Bäume, vor allem
Erlen und Weiden am Ufer. Man gelangt an eine außergewöhnliche
Reihe von tiefen Gumpen, von denen der letzte nur im Sommer bezwungen
werden kann, indem man bis zur Brust im Wasser vorsichtig rechts einen
Vorspung (serviolo) besteigt (gefährlich ist der Weg zur Umgehung
auf der linken Seite).
Kurz danach folgt ein weiterer spektakulärer Abschnitt des Canyon:
noch dunkler und länger, mit Moos, Venushaar, und Wassertropfen
von den feuchten Seitenwänden. Am Ende des Canyonabschnitts befindet
sich eine Quelle auf der linken Seite. Das Tal vergrößert
sich von neuem und man findet schöne Gumpen, vor allem einen großen
und tiefen mit Wasserfall, den man rechts umgehen kann. Nun folgt nochmals
ein Canyonabschnitt und eine darauffolgende Verbreiterung. So gelangt
man an eine neue Engstelle, charakterisiert durch einen kleinen Bach,
der von links kommt, und rechts einen Blick nach oben ermöglicht
auf einen Grat, der mit Pinien bepflanzt ist.
Man
kann bei dem Zusammenfluss von Coserie und Vulganera
auch dem Coserie folgen in Richtung des Sträßchens,
das Paludi mit dem Monte Paleparto verbindet.
(nach Francesco Bevilacqua, Il Parco Nazionale della
Sila)