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Das Anfang September 2006 aus dem Santuario geraubte Jesuskind wurde am 1. Mai 2010 unter großer Anteilnahme von Gläubigen der umliegenden Orte feierlich in die Hände seiner Mutter Maria zurückgegeben. Allerdings nicht das Original, sondern eine Kopie, angefertigt von Antonio Cersosimo. | |||||||||||||
Das Santuario (Heiligtum) der Madonna di Manipuglia gehört zu den bekannteren Wallfahrtsorten der Gegend. Es befindet sich im Gebiet von Torretta-Crucoli etwa 2 km oberhalb des Ortsteils mit Namen Torretta, der am Ionischen Meer liegt, wenige Kilometer südlich von Cariati. Torretta - Crucoli liegt in der Provinz Crotone, also nicht mehr in der Provinz Cosenza, zu der Cariati, Rossano usw. gehören. Die Grenze bildet der Fluss Fiumenicà zwischen Cariati und Torretta-Crucoli Das Santuario befindet sich an einem Ort, wo im Mittelalter ein finsterer Wald gestanden haben muss, der Wald von Manipuglia. Die Entstehung des Santuario della Madonna di Manipuglia ist mit einer Legende verbunden (siehe unten). Der Weg beginnt - wenn man mit der Bahn in Torretta ankommt - indem man sich zur Hauptstraße SS 106 begibt und ihr einige Meter in Richtung Süden folgt bis zur Abzweigung der Straße nach Crucoli. Man folgt nun ganz unromantisch der Straße Richtung Crucoli aufwärts, etwa 1 km, bis auf der linken Seite - schon außerhalb des Ortsgebiets - ein Fahrweg links abwärts führt zu der Süßwarenfabrik Pitaffo. Vor dem Fabriktor geht man den Weg rechts, dem Fabrikgebäude entlang. Wo die Fabrik endet, gibt es zwei Möglichkeiten: |
a) Man folgt dem Weg geradeaus ca 200 m bis zu den Weinbergen. Von den Weinbergen geht man rechts durch die Wiese hoch und gelangt nach ca 100 m zum Santuario. b) oder man verlässt da, wo die Fabrik rechts endet, den Weg, geht rechts den Hang aufwärts und folgt der Telegrafenleitung auf dem kleinen Kammhügel bis zum Santuario. Folgt man auf dem Kammhügel einem Durchlass zwischen den Hecken nach rechts, kommt man auch zum Santuario, allerdings endet der Weg an dem Zaun, der den Pilgerrastplatz umfriedet (mit Spielplatz und Wasser). Tipp: unter dem Zaun durchkriechen. Das Santuario ist von einem schön angelegten Gelände umgeben, das zu einem Aufenthalt einlädt. |
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Der Weg von Torretta zum Santuario della Madonna di Manipuglia entspricht vielleicht nicht den Erwartungen an einen Pilgerweg. Wenn die Einheimischen dorthin pilgern, nehmen sie einfach die Straße. Ergänzend: Wenn man vom Santuario aus etwa 300 m der Straße nach Crucoli aufwärts folgt und dann links einen Fahrweg abbiegt talwärts, gelangt man an einen kleinen Bach. Folgt man dem Bach zu Fuß etwa 400 - 500 m aufwärts, so findet man einen kleinen Wasserfall am Bach. |
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Die Madonna von Manipuglia An einem Küstenstreifen des Ionischen Meeres strandete einmal eine junge Frau aus Valleverde. Sie befand sich in einem Zustand schweren Leidens. Nachdem sie den Fuß auf festes Land gesetzt hatte, fragte sie nach, ob dies der Weg sei, um nach Crucoli zu kommen. Der Befragte antwortete ihr, dass der genannte Ort nicht allzuweit entfernt sei, dass man aber, um dorthin zu kommen, den Wald von Manipuglia durchqueren müsse. Sie begab sich in den Wald und verlor den Weg. Da fand sie das Bild der Maria; sie schlummerte ein, und am nächsten Tag wurde sie gewahr, dass sich ein wundersames Zeichen ereignet hatte: Ihr Leiden war geheilt, und ihr Wanderstab war in einen grünenden Olivenbaum verwandelt. Wenig später kam sie in Crucoli an, wo sie öffentlich über die empfangene Gnade berichtete. Die Einwohner von Crucoli errichtenen aus Verehrung eine stattliche Kirche. Dieses Geschehen wird um das Jahr 1300 angesetzt. Die Crucolesi versichern, dass ihre Vorfahren alle ihre an die Madonna gerichteten Gebete erhört sahen und dass sie in vielen Katastrophen getröstet wurden. Das Dorf wurde oft vor der Dürre verschont und blieb in glücklichem Abstand, als die Geißel der Heuschrecken das Land heimsuchte. Besonderen Schutz erfuhr Crucoli in der Zeit der französischen Besetzung, als die Franzosen in die Sila zogen. Anfang des 20. Jahrhunderts war die Kirche von Manipuglia verlassen, ein armes Kirchlein auf dem Land. Aber die Verehrung der Madonna blieb lebendig durch das jährliche Patronatsfest, zu dem Pilger aus allen Teilen des Crotonese kamen. Um 1890 war die Kirche in trostlosem Zustand. 1943 begann Mario Ferraro mit einer Reihe von Arbeiten, in deren Folge die Kirche immer schöner werden sollte. 1962 entwarf der Künstler Prof. Luciano Bartoli (Triest) ein beeindruckendes Glasfenster für das Heiligtum. Darin wurden die 15 Geheimnisse des Rosenkranzes dargestellt. Es hat die Form eines Ostensoriums mit Strahlenkranz. In Verbindung mit dem Bild am Altar schaffen die Glasfenster ein Zentrum für die gesamte Wand. Die Geheimnisse, durch Symbole dargestellt, laden zum Beten des Rosenkranzes ein und bilden eine Art Gobelin, der in den Farben variiert: In den freudenreichen Geheimnissen dominiert die Farbe Grün; Lila bzw. Rot bestimmen die schmerzhaften Geheimnisse, und das Gelb ist vorherrschend in den glorreichen Geheimnissen. Das allgemein verehrte Bild der Madonna wurde von Neuem ins Zentrum gerückt. Schon immer übte die Madonna di Manipuglia eine außerordentliche Faszination auf die Leute von Crucoli aus. Das Fest wird am dritten Maisonntag feierlichst begangen.
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Eine andere Version erzählt, wie eine schwer erkankte Pilgerin zu den Mönchen von S. Giovanni di Gerusalemme kam (jetzt das Santuario der Madonna d'Itria in Cirò) und von den Mönchen weitergeschickt wurde, als die die Schwere des Leidens sahen, zu Fra Nicola, dem Verwalter des ehrwürdigen Hospitals vom Monte Pio, den man für einen großen Heiler hielt. Die Frau nahm den Weg auf sich und wurde vom Dunkel überrascht auf halbem Weg zwischen Torretta und Crucoli, wo sie sich zum Ausruhen zu Füßen eines Olivenbaums niedergelassen hatte. In der Nacht wurde sie aber aufgeweckt von stechendem Schmerz im linken Teil des Unterleibs, verursacht durch den Biss einer Viper. In ihrer Angst gefangen rief sie die Madonna an, und auf die Anrufung hin erschien ein Lichtstrahl, der die Wipfel des Ölbaums erstrahlen ließ. Und aus dem Olivenbaum herab stieg in ihrem blauen Mantel eine Frau mit ihrem Kind auf dem Arm, welche die Kranke nicht nur vom Vipernbiss heilte, sondern auch von allen vorausgegangenen Krankheiten. Das alles geschah an einem Maisonntag, und von diesem Tag an begannen die Arbeiten, um am Ort des Wunders eine Kirche zu errichten. (übersetzt nach Galkroton) |