Die Orte und Landschaften
der „griechischen Sila“ / Sila Greca wurden besonders
geprägt durch die Zuwanderung von basilianischen Mönchen
aus dem östlichen Mittelmeerraum (6. – 10. Jahrhundert).
Im 7. und 8. Jahrhundert waren es theologische Streitigkeiten um die Verehrung von Bildern, welche die Mönche zur Wanderung Richtung Süditalien drängten.
Ab 900 erhöhte sich der Druch zur Emigration durch
die Ausbreitung des Islam im Orient, insbesondere in Anatolien, was zu Flucht
und Auswanderung führte, gerade auch nach Kalabrien.
Neben den Bruziern
in der vorchristlichen Zeit, neben der klassisch-griechischen
und römischen Periode, später der Feudalzeit des
Spätmittelalters und der frühen Neuzeit waren es besonders
die byzantinischen Mönche, welche die Sila Greca mit geprägt haben.
Basilius der Große verfasste eine Regel, nach der nahezu alle Mönche im Raum des byzantinischen Reiches lebten und glaubten. Basilius versuchte, ein Gleichgewicht zu finden zwischen dem Leben des Eremiten und dem Bedürfnis und der Notwendigkeit der Gemeinschaft. Einen Orden hat Basilius nicht gegründet.
In Kalabrien lebten die Mönche
in einfachen Tuffgrotten in der kargen Landschaft
an den Abhängen des Sila-Gebirges und
teilten das Leben mit den Bewohnern der Sila Greca über
Jahrhunderte, begründeten zahlreiche Orte, brachten landwirtschaftliche
Entwicklungen aus dem Osten mit (Ölbaum, Kastanie) und bereicherten
das kulturelle Leben durch ihre religiöse und künstlerische
Praxis.
Die Mönche waren zu Fuß in der Sila Greca unterwegs.
Dabei war das Wandern für sie nicht Selbstzweck oder
pure Notwendigkeit. Im Wandern drückte sich ihre Berufung
und ihr Leben als Mönche aus.
Das Wandern ist deshalb eine
angemessene Weise, die Sila Greca zu entdecken und kennen zu
lernen.