|
Migration und Seelsorge Pastorale
Impulse aus den Die muttersprachlichen Gemeinden stellen ein interessantes Lernfeld für die Seelsorge dar: Häufig finden sich in ihrer seelsorgerlichen Arbeit Elemente und Formen der Pastoral des Herkunftslandes wieder. Einige
Beobachtungen in muttersprachlichen Gemeinden werden hier beschrieben. Oratorio In manchen muttersprachlichen
Gemeinden finden sich Familiengruppen, die sich Oratorio nennen.
Ihre Treffen gestalten sie zwischen Gebet und anderem gemeinschaftlichen
Tun. Was ist zu verstehen unter einem Oratorio? Form und Begriff des Oratorio geht zurück auf Philipp Neri und bedeuten eine Form gemeinschaftlichen Zusammenseins, die ihren Ursprung und ihr Ziel im Gebet hat. Das
Oratorium des Philipp Neri im 16. Jahrhundert Die
Wirkungsgeschichte des Oratorio Viele Erfahrungen aus den Oratorien Don Boscos und der Salesianer haben Eingang gefunden in die Pädagogik und sind heute Gemeingut in Jugendhäusern, Jugendzentren und Schulen. Oft wird dabei der Hauptstützpfeiler des Oratoriumsgedankens vernachlässigt: Die religiösen Aspekte der Pädagogik Giovanni Boscos, die für die Grundhaltung des Erziehenden gegenüber den Kindern bzw. Jugendlichen und für die Reifung der jugendlichen Persönlichkeiten unverzichtbar sind. Das Konzept des früheren
Innsbrucker Jesuiten Sigmund Kripp für seine Jugendzentren in Innsbruck
und Fellbach beispielsweise hatte im Ursprung etwas von der Idee des Oratorio,
allerdings mit deutlichen emanzipativen Akzenten, in Innsbruck noch stark
religiös verankert, in Fellbach praktisch ganz säkularisiert.
Die Erfahrungen mit dem Oratorio können nicht
nur für muttersprachliche Gemeinden Impulse geben, wie Leben und
Glauben in Gemeinschaft möglich sind. Erstbeicht-Feier Eine erste Einführung in Umkehr und Versöhnung ist üblicherweise Teil der Vorbereitung auf die Erstkommunion. Doch wie das geschieht, ist je nach Gemeinde unterschiedlich. Es ist Sonntagnachmittag, im Chor der Kirche stehen zwei Stühle über Eck, eine Kerze brennt. Aufgeregte Kinder haben sich im Rahmen der Vorbereitung auf die Erstkommunion auf ihr erstes "Zachäusgespräch" eingestellt. Mit Liedern, Gebet und Verkündigung beginnt die Feier. Dann sind die Kinder einzeln zum Gespräch in den Chorraum zum Priester eingeladen. Eltern und Geschwister sind Zeugen. Nach dem Gespräch entzündet der Priester eine Kerze. Das Kind stellt die Kerze am Kreuz auf, bleibt dort für einen Moment in Stille und geht dann an seinen Platz zurück. Der unvermeidliche Fotograf hält den denkwürdigen Augenblick fest. Eine ungewöhnliche Vorstellung? In dieser Feier wird die soziale Eingebundenheit, die Vernetzung und gemeinschaftliche Verstrickung von Schuld und Vergebung stärker zum Ausdruck gebracht als in einer Einzelbeichte in Beichtstuhl oder in der Sakristei. Die Teilnahme der Eltern wertet das Beichtgespräch auf und nimmt den Kindern die Angst. |
Buchtip
Artikel Assunta Scorpiniti Thomas Raiser Thomas
Raiser Don
Egidio Viganò |