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Cirò / Cirò Marina  
Die Gaglioppo-Traube
und der Wein der Sieger
Krimisa und Ypsikron
Cirò Marina:
Lungomare, Strände,
Apollotempel und Sarazenenmarkt
Die Grotten von Cirò
Die Museen von Cirò  
San Nicodemo Giuseppe Ferrari:
Cirò Marina wie es früher war
 
Erste Impressionen

Der Doppelort Cirò / Cirò Marina markiert das südliche Ende des Golfes von Taranto. Am Punta Alice, der ins Ionische Meer hineinragenden Landzunge, macht die Küste eine Wendung nach Süden hin.

Während Rossano, Cariati und die anderen Sila-Greca-Orte zur Provinz Cosenza gehören, ist Cirò Teil der Provinz Crotone. Von Cariati her kommend markiert der Fluss Nica die Provinzgrenze, bevor man dann über Torretta nach Cirò gelangt.

Cirò Marina

In einem weiten Bogen biegt der Zug in die weitläufige Küstenebene von Cirò Marina ein, um dann in dem unscheinbaren, etwas versteckten Bahnhof von Cirò Marina anzuhalten. Nachdem die sumpfige Küstenebene jahrhundertelang wegen der Malaria praktisch unbewohnbar war, kam nach der Trockenlegung und dem Bau der Bahnstrecke eine Phase der Bebauung der Küstenebene zum Meer hin. Cirò Marina, wirtschaftliches-quirliges Zentrum der Umgebung, hat städtebaulich deutlich gewonnen durch die gelungene Einbindung des Hafens in den Lungomare. Dazu gibt es schöne saubere Strände, die für ihre Reinheit prämiert wurden, etwas außerhalb liegen die Reste des Apollotempels und der Punta Alice mit seiner exponierten Lage, eine Landzunge mit einem weiten Kiesstrand, von der aus ein Blick nach Norden in die Bucht von Taranto gleichermaßen möglich ist wie der Blick nach Süden Richtung Crotone. Das Bauwerk des mittelalterlichen Sarazenenmarkts ist eine herrliche Kulisse für Ausflüge und für kulturelle Highlights mit Meeresblick. Wirtschaftlich bedeutsam ist der Weinbau. Cirò ist die bekannteste Weinanbaugegend Kalabriens mit alten und großen Kellereien, vor allem in Cirò Marina.

 


Cirò

Ganz anders als das aktive, an den Verkehrsadern und am Meer gelegene Cirò Marina ist das alte Cirò, in der Antike als Krimisa von den Griechen gegründet. Das Städtchen liegt rund 4 km oberhalb von der Küstenebene auf den Hügeln des Küstengebirges. Noch immer strahlt das massive und den Ort beherrschende Castello etwas von der mittelalterlichen Allgewalt der Lehensherren aus. In den engen Gassen scheint die Zeit stehengeblieben, hat sich viel traditionelles Milieu erhalten. Doch die leerstehenden Häuser - durch Emigration ins Ausland, nach Norditalien oder durch Wegzug nach Cirò Marina - stellen drängende Fragen nach Perspektiven für das alte Cirò. Es wartet auf die Erweckung aus dem Dornröschenschlaf.

Perspektiven

Das alte Cirò und das neue Cirò Marina brauchen dringend gestaltende Hände und Köpfe, welche in die Zukunft führen. Die Zukunft heißt: Bildung und Arbeit für die Jugend, Wein hoher Qualität und Tourismus. Schon jetzt hat Cirò eine ordentliche Zahl an Hotels, Ferien- und Camping-Anlagen sowie Bed & Breakfast-Betten. Mit Bus und Bahn lassen sich alle Küstenorte leicht und relativ schnell erreichen.

 
Cirò Marina, Heimat von Giuseppe Capoano, Künstler, Architekt, Regisseur
Murales im Hafen von Cirò Marina
Giuseppe Capoano: Illustrationen
in den Büchern
Forza Pulcini und Haydi Civciv
Cirò - Cirò Marina Impressionen
Kirche San Cataldo im Festschmuck

 

 

 



  Cirò sup. - Palazzo Siciliani  
   
 

 
 

Die Poesie des
Giuseppe Scigliano

Via Casoppero

Ammuffita dal tempo
la strada tace
dei muri decrepiti
all´abbaiare dei cani
gridano gli anni
la povertà sottile
di queste pietre e
sulla soglia
la vecchia gioca
rattoppando pensieri


Via Casoppero

Von der Zeit verschimmelt
schweigt die Straße
zu den zerbröckelten Mauern
beim Bellen der Hunde
schreien die Jahre
die dünne Armut
dieser Steine heraus und
auf der Schwelle
spielt die Alte
Zusammenflicken von Gedanken


Giuseppe Scigliano, gebürtig aus Cirò Superiore und wohnhaft in Niedersachsen, ist Pädagoge und Poet.

 
Foto unten: Helga Giardino (Dietzenbach)