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Rolando Rizzo
Il Mulino sul Colognati

(Die Mühle am Colognati)

Wanderungen um Rossano

Südwestlich von Rossano

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C 1
Celadi - Tal der Mühlen

Von Rossano - Centro Storico durch das Tal des Celadi nach S. Maria delle Grazie


Dauer

ca 45 Minuten

Länge

ca 3 km

Karte

Höhenunterschiede

Rossano Centro Storico 270 m Höhe ü.d.M, Celadi-Tal 190 m, Santa Maria delle Grazie 255 m

Schwierigkeitsgrad

zum Teil steil

Nicht vergessen Gutes Schuhwerk (Wanderschuhe)

Im Eingangsbereich des Rathauses von Rossano ist auf einem alten Stich zu sehen, dass das kleine Tal des Baches Celadi früher von vielen kleinen Mühlen geprägt war.
Heute sind davon nur noch Reste vorhanden. Dennoch lohnt sich der kleine aber steile Spaziergang.

Ausgangspunkt ist das byzantinische Kirchlein S. Marco am südwestlichen Ende der Altstadt. (geöffnet im Sommer von 9.30 - 12.30 und 17.00 bis 20.00). Zu Beginn empfiehlt sich, von dem bronzenen Löwen auf der kleinen Piazza bei S. Marco einen Schluck Wasser zu nehmen, dann geht es ca 150 m abwärts auf der kleinen Straße vor S. Marco. Nach einem Parkplatz, der innerhalb einer Kurve liegt, zweigt rechts ein Grasweg ab, der nach wenigen Schritten zum Kirchlein S. Maria del Pilerio führt (normalerweise geschlossen). Wirklich noch aus der byzantinischen Zeit ist vermutlich nur die Apsis. Dieser angenehme, mit Blumen geschmückte Ort bietet eine Aussicht auf das Tal des Celadi. Von weitem sieht man die Ruinen der früheren Lakritzfabrik De Stefano. Im Zickzack bewegt sich der Pfad steil weiter abwärts, durch Gras und Kräuter und rotes Gestein, dann zwischen Gärten, bis man an den Bach gelangt. Vor dem Überschreiten des Bachs befindet sich rechts an einer Stützmauer eine üppige Wasserquelle auf der Bergseite des Bachbetts. Nun ist man an dem kleinen Sträßchen angelangt, das den Bach begleitet. Man kann noch ein wenig weiter zwischen den Gärten das Tal aufwärts bummeln, die Reste früherer Mühlen bewundern sowie die heutigen Bemühungen, die Gärten mit Orangen, Auberginen, Tomaten und Peperoncino zu bewässern.

Der Spaziergang geht allerdings das Sträßchen abwärts, um dann nach ca 350 m einzumünden in die Straße Rossano - Paludi, und zwar bei der Brücke über den Celadi. Man geht nun rechts ca 250 m die Straße Richtung Paludi entlang, vorbei an einem Tufffelsen mit diversen kleinen Höhlen und Grotten. Dann kann man mit etwas Gespür rechts der Straße oberhalb einer kleinen Mauer den alten Maultierweg erkennen; ein Grasweg, der die Serpentinen der Straße abschneidet und zügig hinauf führt nach S. Maria delle Grazie. Wenn man wieder auf der Straße angelangt ist, folgt noch eine Kurve, dann ist man im Ortsteil S. Maria delle Grazie angelangt. Dort ist ein kleines Lebensmittelgeschäft und ein öffentlicher Brunnen (an der Kreuzung). Halbrechts ist die Auffahrt zum Kloster S. Maria delle Grazie, bis vor kurzem Sitz einer kleinen klösterlichen Gemeinschaft, früher ein Kapuzinerkloster.

Der Rückweg erfolgt auf dieselbe Weise. Als Alternative gibt es die Möglichkeit, über die Straßenbrücke des Celadi zu gehen und dann - nach einem Stück entlang der Straße nach Rossano hinauf - einen abkürzenden Pfad steil nach oben zu wählen.

Diese Wanderung kann verknüpft werden mit

A 1 „Die Byzantinische“ - Stadtrundgang in Rossano / Centro Storico

C 2 Den Celadi aufwärts bis Rinacchio

C 4 Zur Kapelle der Wanderhirten
Von Rossano – Santa Maria delle Grazie aus
nach S. Onofrio

C 10 Von Gammicella zu S. Onofrio den Colognati entlang

(Thomas Raiser)

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Die Mühlen von Rossano

(übersetzt aus dem it.und gekürzt nach Francesco Filareto, Lehrer, Historiker und zeitweise Bürgermeister von Rossano)

Die ersten wassergetriebenen Mühlen mit Mahlwerk sind aus dem 9. - 10. Jahrhundert n. Chr. bekannt. Die Wassermühlen in Rossano und Umgebung dürften im 11. und 12. Jahrhundert entstanden sein. So zeigen die Carta Rossanese von 1114 und viele spätere Quellen ihre Verbreitung in der ganzen Gegend. Im Laufe der Jahre sind sie zerfallen, oder aber Menschen haben sie beschädigt oder zerstört; vor allem aber haben die Mühlen ihre wirtschaftlich - soziale - geschichtliche Bedeutung verloren und gerieten so in Vergessenheit.

Doch einige Mühlen haben sich der Zerstörung und dem Vergessen widersetzt: An den Flussläufen des Coserie und Cino haben zwei Wassermühlen überlebt. Am Flüsschen Arancio (von Rossano aus Richtung Corigliano) befindet sich eine Mühle in optimalem Zustand, und am Colognati zählt man - intakt oder in Ruinen - 10 Mühlen aus dem 16. Jahrhundert.

Die größte Anzahl von Mühlen bis heute befindet sich aber zu Füßen des östlichen Felsens, der von der Stadt Rossano abfällt, am Flüsschen Celadi, in einem langen engen Tal, das wir Valle dei mulini nennen. Das Tal des Celadi präsentiert sich als eine suggestive Landschaft, in der nicht nur Zeugnisse der Industrie- und Handwerkskultur bis heute erhalten sind, sondern auch Reste alter Kapellen (Oratorien), Ruinen alter Kirchen und Klöster, eine Brücke aus dem 15. Jahrhundert, mit Abschnitten ursprünglicher Natur und mediterraner Macchia.

Um 1600 herum wurden am Celadi 10 Mühlen gezählt, eine wurde neulich zerstört, 7 sind in ziemlich schlechten Zustand, während zwei gut erhalten sind, auch deshalb, weil sie bis vor wenigen Jahrzehnten noch in Betrieb waren.

Viele dieser Mühlen könnten - mit einigem Aufwand - wieder in ihrer Funktion wiederhergestellt werden und würden ein wertvolles kulturelles Angebot darstellen, auch unter kulturhistorischen und ökologischen Gesichtspunkten, sei es für einen intelligenten Tourismus, sei es als Anschauung für die jetzigen und künftigen Generationen .

Die Wassermühlen von Rossano/Celadi wären der erste Mühlen-Kulturpark Kalabriens. Bis heute ist die örtliche bäuerliche Wirtschaft stark verbunden mit den Getreide- (Mühlen-)Produkten Brot und Pasta. Die Wiederherstellung der Mühlen wäre ein wichtiger Schritt für die örtliche nachhaltige Stadtentwicklung, sie würde in sich vereinen Vergangenes und Künftiges, Kultur und Arbeitswelt, Beschäftigung und Natur, persönliche Bedürfnisse und Gemeinwohl.